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Dr. phil. Agnes Gosche

(26.08.1857-14.03.1928)


Die Tochter des Orientalisten und Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Richard Gosche wurde am 26. August 1857 in Berlin geboren. Als der Vater 1863 an die Universität berufen wurde, zog die Familie von Berlin nach Halle um.

Im Jahr 1875 legte Agnes Gosche das Lehrerinnen-Examen in Erfurt ab und war dann als Erzieherin und Lehrerin tätig. An ihrer Dissertation "Simone Martini. Ein Beitrag zur Geschichte der Sienesischen Malerei." arbeitete sie vier Jahre, 1898 verteidigte sie diese an der Universität in Zürich.

Im Jahr 1900 gründete sie den Halleschen Frauenbildungsverein und führte diesen 28 Jahre. In dieser Zeit betreute sie auch, mit ihrer Schwester Lisbeth zusammen, eine Pension für Kinder und junge Mädchen. Von 1904 bis 1912 leitete Dr. Agnes Gosche die Henriette-Goldschmidt-Schule für Kindergärtnerinnen in Leipzig. Anschließend übernahm sie in Halle die neu gegründete Städtische Frauenschule, wo Frauen erstmals Abschlüsse als Kindergärtnerinnen, Horterzieherinnen und Jugendleiterinnen machen konnten, und führte diese mit großem Erfolg bis zu ihrer Pensionierung1923. Literarische Arbeiten, kunstwissenschaftliche Abhandlungen und eine rege Vortragstätigkeit unterstreichen ihr vielseitiges Schaffen.

Dr. phil. Agnes Gosche, Studiendirektorin i.R., verstarb am 14. März 1928 und wurde unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit auf dem Stadtgottesacker in Halle beigesetzt.

Anlässlich ihrer Pensionierung verabschiedete der Magistrat der Stadt Halle die Studiendirektorin mit den Worten:"Sowie die Frauenschule der Stadt Halle geworden ist und sich zu ihrer jetzigen Blüte entwickelt hat, ist sie die Schöpfung ihres Geistes, Ihrer Organisationsgabe, Ihrer unermüdlichen Hingabe an die Jugend..." (Schreiben des Magistrats vom 29.03.1923)
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